Es klingt so einfach: Sie kippen eine Flasche flüssige Enzymlösung in Ihren Whirlpool und das Wasser ist frei von schleimbildenden Bakterien, Verunreinigungen und Gerüchen.
Leider ist es nicht so einfach, wie es Ihnen manche Hersteller glauben machen wollen. Beschäftigen wir uns erst mal mit dem Problem selbst, den Eigenschaften der Enzyme, ihrer Wirkung und was letztendlich wirklich mit Ihrem Whirlpool geschieht.
Sie sitzen in einem Whirlpool mit auf etwa 36 °C erhitztem Wasser. Egal ob Sie vorher geduscht haben oder nicht, bringen Sie Bakterien und Nährstoffe für Bakterien mit ins Wasser. Besonders bei Kindern, die gerne im Whirlpool planschen, vermehren sich Bakterien schnell. Die im Wasser entstandenen Bakterien suchen nach einem Substrat und nisten sich an den Wänden und – dies ist ein wichtiger Aspekt – auch in den Rohren und Schläuchen des Beckens ein. Beachten Sie also, dass sich 99 % der Bakterien an einer festen Oberfläche (Substrat) befinden und nicht frei in der Wasserphase schwimmen. Sie produzieren eine glitschige Schleimschicht, die zum Großteil aus Polysacchariden besteht. In diesem Schleimfilm leben die Bakterien. Er ist ihre Schutzschicht. So können sie sich ihr Umfeld in Sachen pH-Wert und Sauerstoffgehalt optimal anpassen, während ihre Nährstoffe durch die Schleimschicht dringen (Diffusion). Wird dagegen nichts unternommen, wird das Wasser binnen einiger Wochen trüb und stinkt. Dann kann es auch zur Bildung anoxischer krankheitserregender Bakterien in den tieferen Schleimschichten kommen. Viele dieser Bakterien sind anoxisch und haben sehr spezielle Lebensbedingungen, die in der Oberflächen-Schleimschicht, die auch von harmloseren oxischen Bakterien bevorzugt wird, vorhanden sein können. Die Reinigung der Beckenwände und das Austauschen des Wassers reicht nicht aus, da die Rohre und Schläuche immer noch voller Bakterienschleim sind. Nach dem Austausch des Wassers wird das Wachstum der Bakterien noch beschleunigt. Das ist eine kurze Zusammenfassung dessen, was ohne die nötigen Reinigungsmaßnahmen nach wenigen Wochen mit einem Whirlpool geschieht.
Enzyme sind biologische makromolekulare Katalysatoren. Einfacher ausgedrückt: Es sind komplexe Moleküle in spezifischen 3D-Strukturen mit Koenzymen wie Zink oder Magnesium. Enzyme aktivieren und beschleunigen bestimmte chemische Reaktionen und wie alle Katalysatoren werden Enzyme bei den katalysierten Reaktionen nicht verbraucht. Alle Lebewesen produzieren Enzyme, einschließlich Pflanzen. Sie sind von großer Bedeutung für alle Stoffwechselvorgänge. In anderen Worten: Ohne Enzyme gibt es kein Leben. Es gibt über 4.000 biochemische Reaktionen, die von Enzymen katalysiert werden.
Bekannte Techniken umfassen den Einsatz von Chlor und Brom, pur oder in verschiedenen chemischen Verbindungen, doch es werden auch andere oxidierende Stoffe als Peroxide und Sauersoffaktivierungsverbindungen eingesetzt. Das Ziel ist einfach: Zersetzung der Schleimschicht und Abtötung der Bakterien. Der oxidative Effekt nimmt schnell ab, da Sie die Dosierung durch die Hemmwirkung der Schleimschicht immer weiter erhöhen müssen und die Bakterien eine dickere Schleimschicht produzieren. Weiterhin ist es nicht einfach, genügend Chemikalien für die Biegungen und Ventile der Rohre zu bekommen, um das schnelle Nachwachsen der Bakterien zu verhindern.
Eine neue und innovative Methode ist die Nutzung von AquaFinesse®. Diese Methode basiert auf einem Komplex aus (anorganischen) Mineralsalzen, wobei die synergetische Wirkung den Unterschied macht. Einfach ausgedrückt bedeutet Synergie, dass die kombinierte Wirkung zweier oder mehrerer Stoffe größer ist als die Summe der Einzelwirkungen (1 + 1 = 3). AquaFinesse® löst den Bakterienfilm aktiv vom Substrat und teilt ihn in konzentrierte Flocken. Diese Flocken werden zum Filter transportiert und dort aufgefangen. Nun ist ein Oxidationsmittel notwendig, um die Bakterien im gesammelten Schleim zu bekämpfen.
Wie läuft dieser Prozess mit Enzymen ab? Die Enzyme können pflanzlicher oder bakterieller Herkunft sein. Für die letztendliche Wirkung ist das irrelevant, auch wenn manche Hersteller behaupten, pflanzliche Enzyme seien besser als bakterielle. Die Enzyme teilen – sofern sie funktionieren – die Polysaccharide in kleinere Bestandteile auf: kurze Kohlenstoffketten, Stickstoff, Kohlenstoffdioxid, Wasser und viele weitere Elemente. So weit so gut, doch kleinere Stücke gelangen immer wieder in das neue Wasser. Um das beschleunigte Bakterienwachstum zu kontrollieren ist nun wieder ein Oxidationsmittel wie Chlor oder Brom erforderlich. Leider greifen diese Oxidationsmittel auch die Enzyme an und machen sie wirkungslos. Zur Lösung dieses Problems werden der Enzymlösung Tenside (Oberflächenwirkstoffe wie Seife) hinzugefügt. Die Haltbarkeit der Enzyme ist ebenfalls ein Problem. Schon in der Flasche können Sie ihre Wirkung verlieren, besonders wenn die Lösung Oxidationsmittel enthält. Die meisten Hersteller konzentrieren sich in ihren Angaben auf die Zerteilung der Nährstoffe auf der menschlichen Haut wie Fette und Öle durch Enzyme, wodurch der Eindruck entsteht, dass Bakterien keine Nahrung mehr haben. Während sie im Whirlpool sitzen, produzieren Menschen jedoch ständig neue. Eine weitere Behauptung ist, dass die Enzyme für zarteres Fleisch eingesetzt werden und die Schleimschicht zersetzen und die bakterielle Zellschicht auflösen. Angeblich machen längere Aufenthalte im Whirlpool mit dieser Art von Enzymen die Haut seidig weich. Beachten Sie jedoch, dass dies dünne und empfindliche Haut an und in Ihrem Körper schädigen könnte.
Zusammengefasst ist der Einsatz von Enzymen ohne Oxidationsmittel wie Chlor und Brom bislang keine Option. Im schlimmsten Fall wird das Bakterienwachstum angeregt, wenn die längeren Moleküle durch die Enzyme aufgeteilt werden und so leichter aufzunehmen sind. Die beste Lösung ist das ungiftige AquaFinesse®. Es ist kein Pestizid, kann aber verschmutzte Whirlpools und Schwimmbecken reinigen, indem die eingeschlossenen Bakterienrückstände mit einer einfachen Chlortablette, Chlorgranulat, einer Bromlösung oder im Filter kontrolliert werden.